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1 Juli 2021

Einweihung der Gedenkstätte für P. Jacques de Jésus

Am 2. Juni ist im Konvent Avon bei Paris eine Gedenkstätte zu Ehren von P. Jacques de Jesús eingeweiht worden. Der Tag begann mit einer von Bischof Nahmias von Meaux gefeierten Messe, an der auch unser P. General und Bischof Follo, dem Ständigen Vertreter des Hl. Stuhls bei der UNESCO, teilnahmen.

Dann fand ein Essen im Garten des Kloster statt, an dem ca. 100 Menschen teilnahmen, die irgendwie in Verbindung mit P. Jacques standen: der Karmel mit Brüdern Schwestern und Mitliedern des OCDS und die Karmelitanische Familie, Vertreter des Judentums (Yad Vashem), die örtliche jüdische Gemeinde und ein Vertreter der Botschaft Israels, die Bürgermeisterin Landrätin sowie der Senator  Ouzoulias, dessen Großvater P, Jacques wegen des Widerstands ansprach, sowie andere Vertreter des öffentlichen Lebens: Familienangehörige von P. Jacques, Nachkommen von Freunden von ihm, Ex-Schüler des Kleinen Seminars, Vertreter aus dem Bereich der Erziehung, der Militärs und der Gesellschaft.

Auf dem Konventfriedhof, wo P. Jacques beerdigt ist, konnte P. Provinzial, Christophe-Marie Baudouin, 150 Personen begrüßen. Von Seiten der Gemeinde wurde ein Kranz niedergelegt, während in einem Moment des Schweigens die Musikgruppe Note Solidaires auftrat. Anschließend sind die Bürgermeisterin von Avon, die Vertreterin der Botschaft Israels, der Vertreter von Yad Vashem, ein ehemaliger Student des Kleinen Seminars, der am Tag der Festnahme von P. Jacques und der drei jüdischen Kinder anwesend war (15. Januar 1944), der Reihe nach im Kreuzgang des Klosters zu Wort gekommen. Zuletzt zerschnitt unser P. General das Band, um damit die offizielle Eröffnung der Gedenkstätte zu bezeugen. Während die ersten Besucher eintrafen, wurde für alle Teilnehmer ein Ehrenwein kredenzt.

Die Gedenkstätte ist an den Tagen Mittwoch bis Samstag bei freiem Eintritt geöffnet von 14.30 bis 17.00

 P. Jacques de Jesús (1900-1945) ist 1931 in den Orden eingetreten und hat 1934 das Seminar zur hl. Therese vom Kinde Jesus gegründet, wo er neue und innovative Erziehungsmethoden eingeführt hat, die sich auf Vertrauen und Eigenverantwortung der Kinder gründeten. Nach seiner Verwicklung in den Widerstand gegen die Nazis machte er aus seinem Seminar einen Zufluchts- und Durchgangsort für Widerstandskämpfer und Juden. Im Februar 1943 nahm er drei jüdische Kinder auf, wurde aber denunziert, so dass die Gestapo am 15. Januar 1944 in die Schule eindrang und P. Jacques und die Kinder verhaftete. Die Kinder kamen in Auschwitz um, P. Jacques wurde nach Mauthausen-Gusen in Österreich deportiert. Als die Amerikaner das Lager befreiten, wurde er zum Vertreter des Internationalen Komitees der Deportierten gewählt, doch starb er aufgrund der Entbehrungen am 2. Juni 1945. Er ist einer der Gerechten der Nationen, sein Seligsprechungsprozess ist eingeleitet.

 

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