Der 13. Juli 2022 war ein Tag großer Freude für die Karmeliten in Vietnam: Das Kloster wurde benediziert und der Altar der ersten Kapelle des Ordens in Vietnam konsekriert.
Die Geschichte der Karmeliten in Vietnam war von Anfang von Höhen und Tiefen und ständigen Herausforderungen geprägt, und ist es auch heute noch. Im Jahr 1961 feierte das Karmelitinnenkloster St. Joseph in Saigon sein hundertjähriges Bestehen. Es war eine Gelegenheit für einige junge Vietnamesen, den Orden der Karmeliten zu entdecken. Sie wurden zur Ausbildung nach Montpellier in der Provinz Avignon-Aquitanien (Frankreich) geschickt, legten 1968 ihre feierlichen Gelübde ab und wurden am 6. August 1971 im Karmelitinnenkloster in Saigon (Vietnam) zu Priestern geweiht. Die kirchliche und gesellschaftliche Krise im Jahre 1968 und der Vietnamkrieg beendeten die Präsenz der Brüder in Vietnam.
Am 19. Juni 1998 beschlossen der Generalobere, Pater Camilo Maccise, und Pater Charles Serrao nach einem Besuch in Vietnam, neue Berufungen zur Ausbildung auf die Philippinen zu schicken. Um die Gründung der ersten Gemeinschaft von Brüdern in Vietnam vorzubereiten, kaufte das Ordenszentrum 2002 mit Hilfe der Karmelitinnen ein Haus in Cao Thai, das groß genug war für vier oder fünf Personen und sich in der Nähe der örtlichen Pfarrei befand. Die ersten vietnamesischen Ordensbrüder kehrten am 12. Juni 2011 nach Vietnam zurück, im Dezember des gleichen Jahres genehmigte Kardinal Gioan Baotixita Phạm Minh Mẫn, Erzdiözese Saigon, die Errichtung einer neuen Gemeinschaft in seiner Diözese. Da das Haus verfallen und zu eng geworden war, beschloss man, das Kloster neu zu errichten.
Am 13. Juli 2022 konsekrierte Bischof Joseph Nguyen Nang in Anwesenheit von Pater Provinzial Dan Lim, der Brüder und einer großen Versammlung von Gläubigen den Altar der Kapelle der Karmeliten. Alle vietnamesischen Brüder sangen und lobten Gott mit großer Dankbarkeit und Freude. Möge der Herr weiterhin seinen Segen über die Kirche und den Karmel in Vietnam ausgießen.