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12 Oktober 2024

Spanien: Untersuchung des Grabes und der Überreste der heiligen Teresa von Jesus

Am Morgen des 28. August begann in Alba de Tormes die Untersuchung des Grabes und der sterblichen Überreste der heiligen Teresa von Jesus durch italienische Spezialisten des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Die Analyse wird sich auf den Zustand des Körpers und der „wichtigsten Reliquien“ konzentrieren,  wie das Herz und der Arm. Dies soll ihre „Bewahrung“ und „Verehrung“ gewährleisten.

Der Generalpostulator des Ordens ,Pater Marco Chiesa, berichtete, dass der Körper der heiligen Teresa von Jesus das gleiche Aussehen hat wie bei der letzten Öffnung im Jahr 1914. Zu den Ergebnissen der Untersuchungen sagte der Generalpostulator, es sei noch zu früh, um Einzelheiten zu nennen. „Der Orden hält es für angebracht, diese Arbeiten durchzuführen, und es werden die Spezialisten sein, die uns nach ihrer gründlichen Arbeit die Schlussfolgerungen mitteilen werden. Wir wissen aus ähnlichen Studien, dass wir sehr interessante Daten über Teresa erfahren und auch Empfehlungen für die Erhaltung der Reliquien haben werden, aber das wird zu einem anderen Zeitpunkt geschehen“, kommentierte Pater Marco Chiesa. Auch die anderen Reliquienschreine wurden einer Reinigung unterzogen.

Am Nachmittag des 30. August wurde die erste Phase der Untersuchung des Grabes und der Reliquien der heiligen Teresa abgeschlossen. „Das Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Professor Luigi Capasso hat uns mitgeteilt, dass der Erhaltungszustand der Reliquien der heiligen Teresa außergewöhnlich ist. Die erste Phase dieses In-situ-Prozesses in Alba de Tormes ist nun abgeschlossen und die zweite Phase wird in Studien und Labors in Italien beginnen. Sie wird mehrere Monate dauern. Im Jahr 2025 werden wir die Schlussfolgerungen haben und die dritte Phase wird in Alba de Tormes stattfinden“, erinnerte Pater Marco Chiesa.

Aus dieser ersten Phase haben sich bereits erste Gewissheiten über den Gesundheitszustand der heiligen Teresa in ihren letzten Lebensjahren ergeben. Das Ärzteteam ist nach dieser ersten Analyse vor Ort zu dem Schluss gekommen, dass Teresa eine sehr schwache körperliche Konstitution hatte. Zumindest in ihren letzten Lebensjahren ging sie aufgrund einer Kyphose sehr gebückt. Kyphose ist in der Regel auf eine Schwäche der Knochen in der Wirbelsäule zurückzuführen, die zu Brüchen und Stauchungen führt, obwohl das Ärzteteam angab, dass die heilige Teresa nicht an Osteoporose litt. Die Verformung der Wirbel der Wirbelsäule machte Teresa zumindest in den letzten Jahren ihres Lebens das Atmen schwer. Medizinisch wurde bei dieser ersten Analyse festgestellt, dass die Heilige an Rheuma und Arthrose im linken Knie litt, und auch. an einer Plantarfaszitis, die ihr beim Gehen starke Schmerzen bereitet haben muss. Diese erste Analyse zeigt, dass es keine Fraktur des linken Armes gab, wohl eine Verrenkung, hauptsächlich des Handgelenks. Als es der Heilerin aus Medina del Campo nach Monaten gelang, ihr zu helfen, zogen sie und ein Assistent den Arm und kugelten das Gelenk mit der Schulter aus. Mit anderen Worten: Die Heilung war schlimmer als die Krankheit. Der Arm blieb für die fünf letzten Jahre ihres Lebens völlig unbrauchbar. Das Problem mit dem Arm ist in den Schriften der heiligen Teresa selbst und in den Zeugnissen für ihre Seligsprechung gut dokumentiert.