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21 Juni 2018

Bangui – auf der Suche nach Helden

Im Mai erhielten wir neue Nachrichten von unseren Mitbrüdern aus der Zentralafrikanischen Republik, da uns P. Federico Trinchero wieder geschrieben hat. Er begann seinen Bericht mit den Worten des Erzbischofs von Bangui: „In den schwierigsten Momenten erstehen Helden, und ich habe keine Zweifel dass es in der Zentralafrikanischen Republik Helden gibt, die wie ein einziger Mann aufzustehen und Nein sagen zu Gewalt, Grausamkeit und Selbstzerstörung.“ Diese Botschaft hat der Erzbischof von Bangui, Kardinal Dieudonné Nzapalainga, in diesen dramatischen, traurigen und spannungsgeladenen Tagen an die Hauptstadt und an das ganze Land gerichtet, berichtet uns P. Federico.

Vorausgegangen war, dass während einer Eucharistiefier am 1. Mai eine Gruppe bewaffneter Muslime in die Pfarrkirche von Fatima eindrang und viele Tote und Verletzte hinterließ, darunter auch den zelebrierenden Priester, Albert Tungumale Baba. Die Welle von Konfrontation und Hass ging noch Tage lang weiter, nachdem vorher zwei Moscheen zerstört worden waren.

Pfarrer Albert war mit seinen 72 Jahren einer der ältesten Priester des Klerus von Bangui, hoch geschätzt wegen seiner Schlichtheit und sympathischen Art, vor allem aber wegen seines unauffälligen und unermüdlichen Einsatzes für die Aussöhnung zwischen Christen und Muslimen.

Bagui, das bis in Herz getroffen ist, hadert nicht mir Gott, sagt P. Federico am Ende seines Briefes, sondern eher mit den Menschen, die den Frieden nicht wollen, und, wie wenn sie einem verborgenen Plan folgten, sich jeder Veränderung widersetzen, so als wäre das Land für immer zu Elend und Krieg verdammt. Bangui und die ganze Zentralafrikanische Republik sucht Helden – unter den Regierenden, den Soldaten und den jungen Menschen –, die sich wie ein Mann erheben und zum Krieg Nein, aber zum Frieden Ja sagen.