Am 30. April 2023 fand in Haifa die traditionelle Prozession zu Ehren der Muttergottes vom Berge Karmel statt, die als Taalat al-Adra (Aufstieg der Jungfrau) bekannt ist. Jedes Jahr wird von Männern und Frauen in einer Prozession eine 900 kg schwere Statue von der St.-Josephs-Kirche in die Basilika Stella Maris hinaufgetragen.
Diese Tradition geht auf den Ersten Weltkrieg zurück, als die türkischen Soldaten den Karmeliten drei Stunden Zeit gaben, um das Kloster auf dem Berg Karmel zu evakuieren, und sie nur einige Archivdokumente und die Statue der Muttergottes mitnahmen. Nach Kriegsende, am 27. April 1919, wurde die Statue in einer Prozession zum Kloster zurückgebracht, um der Jungfrau Maria für den Schutz der Stadt während des Krieges zu danken.
In diesem Jahr nahmen nach den Einschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie etwa 3.000 Menschen aus Palästina und Israel an der Prozession teil. In festlicher Atmosphäre legten die Gläubigen die drei Kilometer und 130 Höhenmeter zu Fuß zurück und sangen dabei Psalmen und Hymnen zu Ehren der Jungfrau Maria. Mehrere Kirchenführer waren anwesend, darunter der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa.
Vor dem Stella-Maris-Kloster sprach der Patriarch das Schlussgebet und betonte dabei, wie sehr wir für die Kirche Berufungen für das geweihte Leben brauchen, und bat die Jungfrau Maria um die Fürsprache des Herrn für den Schutz aller christlichen Familien.
Bildnachweis: © Lateinisches Patriarchat von Jerusalem
