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12 Dezember 2016

Begegnung von OCD und OCarm auf dem Berg Karmel

Vom 27. November bis 2. Dezember fand im Kloster Stella Maris auf dem Berg Karmel ein Treffen der Generaloberen OCarm und OCD, P. Fernando Millán und P. Saverio Cannistrà statt, an dem auch die Generaldefinitoren der beiden Orden teilgenommen haben. Inzwischen gehören solche Treffen schon zu der seit langem geübten Praxis des Dialogs und brüderlichen Austauschs.

Ausgehend von dem neuen, in den vatikanischen Kongregationen bereits weitgehend abgeschlossenen Dokument Mutuae relationes, bildete das Studium der Beziehungen zwischen den Ordensleuten und den Partikularkirchen das Hauptthema. Geleitet hat den Austausch P. Agostino Montan aus der Kongregation vom hl. Josef (Giuseppini di Murialdo), Professor an der Lateranuniversität und ausgewiesener Kenner dieser Materie. Er sprach über die Geschichte dieser Frage und legte dabei ein besonderes Augenmerk auf die vom Zweiten Vatikanum eingenommene Sicht und ihre weitere Entwicklung mit der Wiederentdeckung der Partikularkirche und der Communio-Ekklesiologie. Dabei wurden die aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven unter Berücksichtigung des jüngsten Dokumentes Iuvenescit Ecclesia im Zusammenwirken der hierarchischen und charismatischen Gaben einer Prüfung unterzogen.

Der fruchtbare Gedankenaustausch in diesen Tagen vollzog sich insbesondere über die Erfahrung unserer Ordensfamilien in den verschiedenen Apostolatsbereichen, wie Pfarreien, Missionen, Laien usw., wobei natürlich auch über das kontemplative Leben unserer Schwestern gemäß den neuen Orientierungen der Apostolischen Konstitution Vultum Dei Quaerere gesprochen wurde, die auf verschiedenen Ebenen (Klöster, Föderationen, Brüder und Schwestern, Diözese und vatikanische Kongregationen) ihre Auswirkungen haben wird.

In diesen Tagen hatten die Teilnehmer an diesem Treffen auch die Möglichkeit, mit der Vergangenheit und der Gegenwart des Ordens in Israel in Kontakt zu kommen, so dass eine Besichtigung des Wadi-es-Siah, der Wiege des Ordens, nicht fehlen durfte. So konnten sie vor Ort die Bemühungen würdigen und kommentieren, die zur Erhaltung und Darstellung der Überreste des Urklosters gemacht wurden, um somit auch die Besichtigung dieses für die Geschichte des Ordens so bemerkenswerten Ortes zu erleichtern. Auch fand ein Besuch im Konvent Muhraqa statt, der mit dem Andenken an den Propheten Elija verbunden ist, und zu dem bis heute viele Pilger und Touristen kommen. Den Abschluss dieses Aufenthaltes im Hl. Land bildete ein Besuch der wichtigsten Stätten des Evangeliums, wie Berg Tabor, Nazareth, Kafarnaum und der See Genezareth.

Die Tage brüderlichen Austauschs dienten der Verstärkung der herzlichen Bande zwischen den Generalleitungen der beiden Orden und verstärkten den Wunsch, auch weiterhin diese Art des im Land der Bibel entstandenen Lebens nach dem Evangelium weiterzugeben, das sich inzwischen in vielen Formen und Farben über die ganze Welt ausgebreitet hat. Alle fühlen wir uns berufen, im Geist der vom hl. Albert den ersten Einsiedlern am Berg gegebenen Karmelregel „in der Gefolgschaft Jesu Christi zu leben und ihm mit reinem Herzen und gutem Gewissen treu zu dienen.“

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